Erinnern - Gedenken

Gedenken vor Ort
Das Gedächtnis der Gleise
9. Dezember 1941: Auf Gleis 13 wartet ein Sonderzug. Ziel ist das jüdische Ghetto in Riga.
Der Zug der 1025 jüdischen Mitbürger von der Schillerstraße zum Hauptbahnhof, Gleis 13 - Für fast alle begann eine Reise ohne Wiederkehr.
Wir erinnern an diesen Marsch, an die Verfolgung, an die Pogrom-Nacht in Kassel bereits am 7. November 1938, an die Mordmaschinerie in den Vernichtungslagern, an die sechs Millionen umgekommene Mitbürger jüdischen Glaubens.
Wir erinnern an alle in den Konzentrationslagern ausgegrenzten, misshandelten und ermordeten Menschen, die wegen ihrer Religion oder der Herkunft, Volksgruppe, Lebenseinstellung oder einer gesundheitlichen Einschränkung ausgegrenzt und separiert wurden. Zu Nummern degradiert mussten sie ihr spezielles "Kennzeichen für Schutzhäftlinge" tragen: Juden, Sinti und Roma, Asoziale und Berufsverbrecher, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Politische, Tschechen, Polen, Behinderte, Kranke…
Wir erinnern an den Antisemitismus, der sich weit vor 1933 in Deutschland eingenistet hat, der in der Zeit des Nationalsozialismus zu den schlimmsten Taten geführt wurde, den wir auch heute nicht überwunden haben.
Mit Separierung, Gruppierung, Ausgrenzung und Kennzeichnung fängt es an!
Gedenken und Erinnern
Geschichte ist mehr als Vergangenheit, Geschichte wirkt fort.
Gedenken - Wir brauchen Gedenkorte und Veranstaltungen!
Erinnern - Wir brauchen eine
diskursive, formbare Erinnerungskultur.
