Fotokunst auf Postkarten 2

Fotokunst auf Postkarten

Überraschende Einsichten? Es sind doch "nur" Postkarten! Und wieso "Fotokunst"?
Die genaue Betrachtung der Abbildungsseite von vier Postkarten aus einer Serie bringt uns Fotokunst aus der Zeit um 1900 nahe. Es geht um die Gestaltung der Fotos und die Platzierung der Personen darauf.

Es sind arrangierte Moment-Aufnahmen. Das klingt widersprüchlich!

> Den Moment abpassen und den Auslöser drücken, sich aber vorab auf Situationen einstellen,
diese spüren. Intuition trifft Fotografie technisches Wissen.
> Die Gesamtsicht und eine Szene davor arrangieren. Das beginnt mit der Wahl des Standortes und der  Einordnung des inhaltlichen Mittelpunkts.

Die vier Fotos koppeln nicht allein eine Gesamtsicht und Personen in Aktion, sondern sind Aufnahmen im richtigen Moment, der die gewünschte Wirkung festhält. Das ist herausarbeiten.

Wozu das Ganze?
In solchen Bildern auf Postkarten steckt Geschichte. Es sind besondere Zeit-Zeugnisse, weil sie Einblicke in das Denken, Empfinden und Wertschätzen von Fotografen geben und auch auf Vorlieben und Wünsche von Käufern und Postkarten-Schreibern sowie von Adressaten verweisen.
Die abgebildeten, die "erfassten" Personen - ist das eine Zufalls-Auswahl? Eher nicht, diese interagieren mit dem Bildhintergrund, geben diesem eine zweite Bedeutung. Die Fotos zeigen einmal zwei Denkmäler, dann das Regierungs- und Gerichtsgebäude aus der Preußenzeit und das Bassin in der Karlsaue als beliebter Ort zum Spazierengehen. Selbst diese Zusammenstellung als Serie ist kein Zufall.

Zu den
Einzeluntersuchungen (tiefe Beschreibung) durch Klick auf das jeweilige Bild.

Mehr über die Postkarten-Serie (Hintergrund).

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