Spielorte und das Hoftheater im Friedrichsplatz-Konzept
Die Spielorte:
Musik - Aufführungen, Theaterborform finden im Stadtschloss und im Marstall statt.
Landgraf Moritz lässt um 1600 das Ottoneum als ersten feststehenden Theaterbau errichten. Englische ...
Landgraf Karl - Collegium Carolinum, Sternwarte, dann Kunsthaus ...
Das Ballhaus und an der gleichen Stelle, Ausbau, Erweiterung Komödienhaus 1771 an Stelle des Ballhauses
Den Anstoß für die große Zeit der italienischen Oper gibt Landgraf Karl.
Erster Spielort für die Opern ist das Ballhaus,
Theater im Park - Aue - Heckentheater
Friedrich II. - Opernhaus am Opernplatz



Wessel Stadtplan 1673
Hohe Auflösung
Wessel 1673
Wessel 1673


Das Comedienhaus (heute das Naturkundemuseum, Ottoneum) und das Ballhaus neben der Reitbahn
Plan de la residence Cassel von Carl Friedrich Roth, 1736. Scan aus Holtmeyer, Cassel, Atlas Tafel 12
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, bearb. von Alois Holtmeyer, Bd. VI: Kreis Cassel-Stadt, Atlas 1. Teil, Cassel 1923
Kulturelle Höhepunkte in einem imposanten Gebäude an der Ecke Königsstraße - Opernstraße.
Deshalb heißt der Platz mit dem Spohrdenkmal
Opernplatz, bereits auf dem Stadtplan von 1781 (Selig/Weise) so benannt. Die Opernstraße führt zwischen der Galeria Kaufhof und der Häuserzeile aus dem 19. Jahrhundert (mit der "Lokomotive" links neben dem Denkmal) hoch zur Neuen Fahrt.
Der Reihe nach:
Es ist das "Alte Theater", so benannt aus einem Blick zurück, denn 1909 eröffnet das neue, das königlich preußische Hoftheater an der Südseite des Friedrichsplatzes. Das Auetor muss weichen, der Mittelteil wird versetzt, an die Süd-Westseite des Regierungspräsidiums aus dem Jahr 1878. Heute wird diese Fläche als Parkplatz genutzt. Die Südseite des Friedrichsplatzes ist wieder offen, der Documenta-Rahmen von 1977 nimmt die Idee des Aue-Tores auf. Das neue Theater, das Staatstheater aus dem Jahr 1959 und die Documenta-Halle aus dem Jahr 1992 leiten in Nord-Ost-Richtung zum Auehang über.
Das Hoftheater am Opernplatz wird 1769 eröffnet. Das Barock-Gebäude ist das Palais des Prinzen Maximilian. Landgraf Friedrich II. kauft es dem insolventen Sohn Landgraf Karls ab und lässt es zum repräsentativen Drei-Sparten-Haus umbauen. Eine ideale Spielstätte für die italienische Oper entsteht, diese ist in dieser Zeit en vogue.
Das landgräfliche Hoftheater wird unter Wilhelm I. zum kurfürstlichen Hoftheater, aber lediglich namentlich aufgewertet. Erst dessen Sohn Wilhelm II. stellt die Mittel zur Verfügung, dass das Kasseler Haus zu einer in Deutschland hoch angesehenen Spielstätte werden kann. Ludwig Spohr wird 1822 Hofkapellmeister.
Nach Umbauten und Erweiterungen bietet das in "Königliche Schauspiele zu Cassel" umbenannte Haus viel Raum für 1200 Zuschauer und gehört damit zu den größten Opernhäusern Deutschlands. Viel beachtete Aufführungen tragen dazu bei, Kassel als Sitz des Oberpräsidiums der preußischen Provinz Hessen-Nassau (ab 1866) bekannt zu machen und den Ruf als Kulturstadt zu festigen. Die Stadt der Künste und Kongresse (Gemäldegalerie, Kunstschätze, Theater, große Ausstellungen auf dem Gelände der Voraue (heute Hessenkampfbahn), Deutschlandtagungen der Ingenieure, Arzte, Architekten...).
Ludwig Spohr begründet 1822 als Hofkapellmeister im alten Theater den herausragenden Ruf des Kasseler Orchesters, den heute das Staatsorchester weiter trägt. Die viel beachtete Opernszene gründet ihren Ruf auf die mit der Eröffnung des Hoftheaters 1869 begonnene Tradition herausragender Komödien, Singspiele, Opern und Schauspiele. Auf dem Spielplan stehen italienische Opern und andere zeitgenössische Aufführungen.
Es ist die Zeit der Schleifung der Befestigungsanlagen, diese leitet Landgraf Friedrich 1766 ein. Für Kassel setzt die Stadterweiterung in Richtung Norden und Westen ein. Diese Entwicklung findet ist um 1906 mit weiteren Eingemeindungen (1889 Wehlheiden, 1906 Bettenhausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Wahlershausen. Kassel wächst über die Zahl von 100000 Einwohnern.
Der Abriss des Gebäudes 1909 wird in der Kasseler Bevölkerung bedauert und kritisiert. Das wuchtige neue Hoftheater, das den Friedrichsplatz zur Aue hin zuschließt, ist vom Kaiser gewünscht. Die Idee, durch das Auetor den Blick zur Landschaft zu öffnen, passt nicht in die Kaiserzeit. Zugleich, das abgerissene Gebäude an der Opernstraße macht Platz für das Kaufhaus Tietz, das mit seinen hohen und breiten Schaufenstern die andere Stimmung um 1909 ausdrückt. Fortschrittsglaube, wirtschaftlicher Aufschwung, Verbesserung der Lebensbedingungen, Parlamentarisierung gehen Hand in Hand mit preußischem Dreiklassenwahlrecht Galeria Kaufhof.